Mittwoch, 25. Oktober 2017

Tongariro Alpine Crossing

Wir frieren in unserem Camper, die Temperaturen fallen nachts unter den Gefrierpunkt. Um am nächsten Tag möglichst früh aufbrechen zu können stehen wir auf einem Campingplatz hoch in den Bergen des Tongariro Nationalparks. Von hier aus fährt man nur 15 min bis zum Parkplatz unseres Ziels: 
Dem Alpine Crossing. Der Wanderweg führt rund 20km hoch auf einen aktiven Vulkan, der Blick in den Krater und runter auf die drei Emerald Seen sind nur einige Highlights dieser Route, auch einige Filmszene aus "Herr der Ringe" wurden hier gedreht.

Los ging es schon sehr früh am Morgen um  spätestens zum Sonnenuntergang wieder vom Berg zu sein. Völlig untrainiert rechneten wir damit etwas mehr Zeit zu benötigen. Wir waren eingepackt wie ein Michelin Männchen, was im Nachhinein kein Fehler war, aber dazu gleich mehr!

Der Weg begann recht gemütlich gut ausgebaut und mit wenig Steigung, die Sonne schien, ein perfekter Tag also. Nach ungefähr 3 Stunden endlosem Weg der sich den Berg hinauf schlängelte wurde es immer kälter und der Wind nahm stark zu. Am Wegesrand lag tatsächlich etwas Schnee der sich nach der nächsten Kurve  in eine geschlossene Schneedecke verwandelte. Damit hatten wir nicht gerechnet, der vorher belächelte und für bestimmt falsch befundene Wetterbericht war dann auch nicht mehr so absurd wie gedacht. -6°C am Gipfel mit starken Windböen, die eine gefühlte Temperatur von -10°C erreichen. 


Da wir so an warme Temperaturen gewöhnt sind und alles unter 25°C einen Schüttelfrost in uns auslöst könnt ihr euch sicher denken, wie wir uns mit unserem Pullover und Windbraker Jacke da oben fühlten. Zum Glück hatten wir uns vorher noch Handschuhe und Mützen gekauft.

Aber an Aufgeben kurz vor dem Ziel war nicht zu denken. Mit letzter Kraft schleppten wir uns über Geröll und Asche zum Krater hinauf um kurz den Ausblick zu genießen. Der eiskalte Wind war jedoch so stark, das an ein langes Verweilen nicht zu denken war und so mussten wir den langen Rückweg antreten. 


Nach 7 Stunden und 50 Minuten erreichten unsere müden Füße endlich den geparkten Camper. Den Abstieg sind wir stückweise fast gerannt, da dies weniger anstrengend war als das ständige Bremsen. 

Wir hatten uns entschieden das Crossing nicht wie üblich "one way" zu machen, da die Preise für den Shuttel zurück zum Auto wirklich unverschämt sind. Durch diverse Tipps die wir im Internet gefunden hatten, vom Ende aus zu starten, konnten wir uns diesen sparen.


Um trotzdem den Gipfel sehen zu können mussten wir allerdings ein wenig mehr Strecke und Anstrengung in Kauf nehmen. Der vorher von vielen beschworene, höllische Muskelkater ließ zum Glück noch bis zum nächsten Morgen auf sich warten. Der hohe Einstieg in unseren Van war für diesen Tag eine der größten Herausforderungen...

Etwas erholter besuchten wir in den nächsten Tagen einige Wasserfälle im Tongariro Nationalpark ehe wir zum Mount Taranaki aufbrachen.
Wirklich fotogen dieser Vulkan.


Eher planlos fuhren wir anschließend zum Cape Palliser, ganz im Süden der Nordinsel. Die Küstenlinie war traumhaft und die Farbe des Wassers hätte nicht perfekter sein können.

In der Nähe des Cape's wartete noch eine Seelöwen Kolonie auf uns die wir stundenlang beobachten konnten. Auf dem Weg hinein ins Geschehen mussten wir aufpassen nicht über eines der gut getarnten Tiere zu stolpern, die zu unterschätzen sind. Zum Glück können diese an Land nur ziemlich langsam herumrobben was wirklich witzig aussieht. 


2 Kommentare:

  1. Hi ihr zwei, tolle Bilder und ein super Bericht!
    Na bei den Temperaturen könnt ihr euch ja dann schon mal an Deutschland gewöhnen ;-)

    Viel Spaß noch und passt auf euch auf !!

    LG Georg

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    1. Vielen Dank =) wir hoffen mal das es zuhause erst mal nicht ganz so frostig wird! Die Temperaturen von unserem nächsten Ziel werden das Gewöhnen aber nicht gerade leicht machen. Wir fliegen nämlich noch mal nach Australien und das zur heißesten Zeit des Jahres...

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