Glück im Unglück

Zum ersten Mal buchten wir eine Unterkunft über ein anderes Portal als sonst, wir waren gespannt und freuten uns auf die neue Erfahrung, ein Zimmer in der Wohnung von Einheimischen. Im Internet hatten wir ein verlockendes Angebot gefunden, die Wohnung war gut ausgestattet, es gab Gemeinschaftseinrichtungen wie einen Pool und einen Fitnessraum, da wir nicht viel Lust auf Sightseeing in Kuala Lumpur hatten passte uns das gut in den Kram.

Wir kamen an und hatten ein sauberes Zimmer mit einer super Aussicht auf die Skyline von KL.

Müde gingen wir ins Bett und freuten uns auf den erholsamen Schlaf, doch der sollte uns nicht gegönnt sein.

Die Nacht war ein wahrgewordener Albtraum.

Im Halbschlaf bemerkte ich, dass es mich überall juckte, einen Moskito in Verdacht versuchte ich dies zu ignorieren, doch es wurde immer schlimmer.

Schließlich machte ich meine von Matze als "Suchscheinwerfer" bezeichnete Handylampe an um nachzuschauen, ob sich evtl eine Ameise im Bett verirrt hatte.
Doch wie leider meistens, wenn der Suchscheinwerfer ins Spiel kommt, handelte es sich um eine weit schlimmere Angelegenheit als ein paar Ameisen.

Wie z.b. hier in Kambodscha

Matze wurde wach und ahnte böses, als er die Lampe  in meiner Hand sah.

Im kompletten Bett krabbelten Bettwanzen... Als ich die kleinen Biester entdeckt hatte wusste ich sofort was los war. Mein persönlicher Albtraum und wohl das Horrorszenario eines jeden Reisenden war tatsächlich wahr geworden.
Wir sprangen aus dem Bett, duschten und packten all unsere Kleidung, die wir getragen hatten, in Plastiktüten. Unsere Rucksäcke stellten wir ins Bad, denn das war der einzige Ort, an dem wir keine Wanzen sahen.

An Schlaf war nicht mehr zu denken. Allerdings konnten wir auch nicht um zwei Uhr Nachts die Vermieter aufwecken.

So verbrachten wir die Nacht wartend am Pool auf einem Sofa. Wir warteten bis zehn Uhr morgens, bis endlich einer der Gastgeber auftauchte und wir berichten konnten, was geschehen war.

Es tat ihm furchtbar Leid, er entschuldigte sich mehrmals, gab uns unser Geld zurück und sorgte dafür, dass wir ein anderes, besseres Zimmer in der Penthouse Wohnung von Freunden beziehen konnten. Die Mehrkosten übernahm er auch.

Wir kamen bei Nikolas und Sasha unter, zwei sehr nette Gastgeber, bei denen wir uns sofort wohl fühlten.
Hier hatten wir eine wunderbare Zeit und erholten uns von dem Schock, den wir in der vorherigen Wohnung erleben mussten. Matze brachte Sasha bei, wie man Lasagne macht, wir kochten zusammen und ließen uns das Essen schmecken. Im Gegenzug gab's für uns am nächsten Abend selbst gemachtes frittiertes Hühnchen, sehr lecker!

Von den zwei Babykatzen, die während unseres Aufenthaltes dafür gesorgt hatten, das uns niemals langweilig war, musste ich mich heute morgen schweren Herzens verabschieden.
Mit dem Bus brachen wir nach Mersing auf, um von dort aus die Fähre nach Tioman, einer kleinen Insel an der Ostküste Malaysia's, zu nehmen.

Glücklicherweise scheint es so, als wäre keine der Wanzen in unseren Rucksack gekrochen, dennoch wird uns wohl für die restliche Zeit unserer Reise immer die Angst  begleiten, wieder auf Ungeziefer dieser Art zu treffen.

Sollte euch  so etwas passieren hier unsere Tipps:

- Erste Anzeichen erkennen (schwarze Punkte im Bett die auf Kot von Bettwanzen hindeuten könnten)

- Stellt eure Rucksäcke nicht in der Nähe von Betten ab

- Bettwanzen können überall vorkommen und haben rein gar nichts mit der Sauberkeit der Zimmer zu tun!

Sollte es doch passieren:

- Duscht euch ab

- Packt alles was ihr im Zimmer getragen oder aufs Bett gelegt habt in Plastiktüten und gut verknoten!

- Wascht alles so heiß wie es die jeweilige Kleidung zulässt. 

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